Trend beim Wohnen: Umland gefragter denn je
Die Abwanderung aus den TOP 7 Städten verstärkt sich, vor allem die direkten Umlandregionen, aber auch ländliche Kreise profitieren verstärkt von Zuwanderung. Das ist das zentrale Ergebnis der diesjährigen des Wirtschafts- und Immobiliendatenanbieters empirica regio.
„Die neuen Zahlen für das Jahr 2021 bestätigen die sich schon länger abzeichnende Trendumkehr“, sagt Jan Grade, Geschäftsführer von empirica regio. Der größte Bevölkerungsrückgang ist in Köln zu beobachten. Die Rheinmetropole verlor im vergangenen Jahr knapp 10.000 Einwohner.
Hauptursache für die Abwanderung aus den Kernstädten und die Urbanisierung des Umlandes ist laut empirica regio das anhaltend hohe Preisniveau für Wohnraum in den großen Städten. „Immer mehr Menschen sind bereit längere Fahrzeiten in die Städte auf sich zu nehmen – auch Landkreise in einer Entfernung von einer Stunde und mehr profitieren von der Wanderung“, so Jan Grade. Für das Umland bedeutet der Trend Chance und Herausforderung zugleich. Der höhere Bedarf an Bauland, ein größeres Verkehrsaufkommen und die Sicherstellung der Energieversorgung für die wachsende Bevölkerung müssen in Zukunft bei der städtebaulichen Planung des Umlands Berücksichtigung finden.
Verstärkt wird der aktuelle Trend durch die langfristig abnehmende Auslandszuwanderung – die war in der Vergangenheit ein wichtiges Standbein des Städtewachstums. Seit dem Höhepunkt in den Jahren 2015 und 2016 ist die Auslandszuwanderung stark rückläufig. Dennoch gab es im Jahr 2021 in den Metropolen weiter internationale Zuwanderung in größerem Umfang. Berlin etwa gewann mehr als 25.000 Einwohner durch Zuwanderung. Zumindest aktuell mindert die Zuwanderung aus dem Ausland und aus dem übrigen Bundesgebiet die Schrumpfung der Metropolen. Die Zahlen der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine werden sich erst in der Auswertung für 2022 niederschlagen.
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Schlagwörter: Stadtentwicklung, Wohnungswirtschaft