GREEN Home – zur Erreichung der Klimaziele
Energetische Sanierungen in WEG-Gebäuden
Um energetische Sanierungen in Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) erfolgreich umzusetzen, sind bessere gesetzliche und finanzielle Rahmenbedingungen erforderlich, die spezifisch auf WEG zugeschnitten und leicht zugänglich sind. Nur so können diese Rahmenbedingungen effektiv genutzt werden.
Eine Blitzumfrage des VDIV Deutschland hat ergeben, dass über 96 Prozent der Immobilienverwaltungen ihre WEG nicht in der Lage sehen, umfassende energetische Sanierungen vorzunehmen. Zusätzlich schätzen 87 Prozent der Verwaltungen, dass die vorhandenen Erhaltungsrücklagen nicht ausreichen, um ältere Heizungsanlagen auszutauschen. Über 90 Prozent gehen außerdem davon aus, dass die Eigentümer*innen weder in der Lage sein werden, höhere Rücklagen zu bilden, noch sogenannte Sonderumlagen zu leisten.
Diese Situation ist besonders besorgniserregend, da Mehrfamilienhäuser in WEG ein enormes Potenzial zur Reduzierung von Emissionen bieten. Denn laut dem Institut für Wohnen und Umwelt in Darmstadt wurden etwa 66 Prozent aller Mehrfamilienhäuser vor der Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung im Jahr 1977 gebaut. Trotz dieser vielversprechenden Ausgangslage gibt es jedoch zahlreiche Hindernisse, die eine energetische Sanierung in WEG-Gebäuden erschweren.
Vor diesem Hintergrund hat die Europäische Kommission die Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (Energy Performance of Buildings Directive, EPBD) überarbeitet. Die neuen Leitlinien zielen darauf ab, die Energieeffizienz und die Gesamtleistung von Gebäuden durch Sanierungen erheblich zu verbessern, wobei ein besonderer Fokus auf Nachhaltigkeit sowie die Gesundheit und Sicherheit der Bewohner*innen gelegt wird.
Die neue EPBD legt fest, dass Neubauten ab 2028 emissionsfrei sein müssen, wobei öffentliche Gebäude diese Vorgabe bereits ab 2026 erfüllen sollen. Zusätzlich wird eine Solarpflicht eingeführt, die bis 2032 umgesetzt werden soll. Es werden außerdem neue Energieeffizienzklassen A-G für Gebäude eingeführt, die mit einer konkreten Sanierungspflicht für Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz verbunden sind. Wohngebäude müssen bis 2030 mindestens die Energieeffizienzklasse E und bis 2033 mindestens Klasse D erreichen. Für Nichtwohngebäude gelten ähnliche Vorgaben mit entsprechenden Fristen bis 2027 und 2030.
WEG haben in der Regel eine Verwaltung, die die Interessen und Bedürfnisse der Eigentümer koordiniert und betreut. Bei Sanierungen kommt der Verwaltung eine besondere Verantwortung zu, da ihre Expertise, Vernetzung und Kompetenzen entscheidend dafür sind, ob und welche Sanierungsentscheidungen die WEG trifft.
Das Projekt GREEN Home setzt genau hier an: Es unterstützt WEG und deren Verwaltungen bundesweit dabei, Klimaschutz- und Energieeffizienzmaßnahmen systematisch in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Nur durch gezielte Förderung und Unterstützung dieser Gemeinschaften kann das enorme Energieeinsparungspotenzial ausgeschöpft und das Ziel der Klimaneutralität im Gebäudebereich erreicht werden.
Erfahren Sie mehr über das Projekt beim Workshop GREEN Home – Wie gelingt die Sanierungswende in Wohnungseigentümergemeinschaften?
Über GREEN Home: GREEN Home ist eine Kooperation zwischen dem Verband der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV Deutschland), der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz e. V. (DENEFF), der Initiative Wohnungswirtschaft Osteuropa e. V. (IWO) und Funding for Future B. V. zur Förderung smarter energieeffizienter Gebäude im Gemeinschaftseigentum.
Bildquelle: pixaby
Schlagwörter: Wohnungswirtschaft, Zukunft