Studie zum Mietendeckel enthüllt Defizite

Mit dem Berliner Mietendeckel wollte man den angespannten Wohnungsmarkt entlasten. Eine neue Studie offenbart nun, dass man vermutlich Gegenteiliges erreicht habe. Die Folgen des Deckels soll ein zusätzlicher Wohnungsmangel sein – der Berliner Wohnungsmarkt sei angespannter denn je.

Vor circa einem Jahr, im April 2021, hatte das Bundesverfassungsgericht den Mietendeckel der Hauptstadt gekippt. Eingeführt wurde er, um den Mietmarkt zu entspannen und die Mieter vor überteuerten Mieten zu schützen. Eine Studie des Ifo Instituts und von Immowelt untersuchte unter dem Titel „Entwicklungen am Berliner Immobilienmarkt ein Jahr nach dem Mietendeckel“ die Folgen und welche Auswirkungen des Deckels bei Einführung und Aufhebung auf die Miet- und Kaufpreise. Grundlage für die Erhebung sind Vergleichswerte zwischen Berlin und anderen deutschen Großstädten mit mindestens einer halben Million Bewohner. Genutzt wurden die Daten der Plattform immowelt.

Die Ergebnisse besagen, „dass die Einführung des Mietendeckels zu einer Zweiteilung des Immobilienmarktes in Berlin geführt hat. Während die Mieten für Wohnungen, die vom Mietendeckel betroffen waren, mit seiner Einführung erheblich gesunken sind, sind die Mieten für Berliner Wohnungen, die vom Geltungsbereich des Mietendeckels ausgenommen waren, stärker angestiegen als in anderen deutschen Großstädten.“

Die Mietniveaus nähern sich seit dem Kippen des Deckels im ehemals regulierten und nicht-regulierten Bereich langsam wieder an. Die Anzahl an Mietangeboten verringerte sich durch den Mietendeckel um bis zu 60 Prozent. Auch nach der Abschaffung ist die Anzahl noch nicht wieder gestiegen. „Die Entwicklung der Angebotspreise von Wohnungen bleibt ebenfalls auch nach Abschaffung des Mietendeckels deutlich hinter dem Trend in anderen deutschen Großstädten zurück.“

Foto: iStock

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