Bauministerin Geywitz gegen Sanierungszwang für Gebäude

Nach Vorstellung des EU-Parlaments sollen Gebäude künftig energieeffizienter werden. Bundesbauministerin Geywitz will sich klar gegen strengere Anforderungen für einzelne Häuser stellen.

„Ich werde als Bauministerin keinen Vorschlag unterstützen, der einen technischen Sanierungszwang für einzelne Gebäude vorsieht“, so die SPD-Politikerin zur „Bild am Sonntag“.  „Und ich gehe davon aus, dass andere EU-Länder das auch nicht tun. Wir müssen uns stattdessen zügig auf ein anderes Verfahren einigen, wie der Gebäudesektor seine Klimaziele besser erreichen kann.“

Das EU-Parlament hatte Mitte März für strengere Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden gestimmt. Das bedeutet konkret, dass Wohngebäude bis 2020 mindestens die Energieeffizienzklasse E und bis 2033 die Energieeffizienzklasse D erreichen. Die Effizienz wird dabei ähnlich wie bei Haushaltsgeräten auf einer Skala von A bis G angegeben.

Geywitz spricht von einem möglichen Kompromiss: „Es geht um einen Quartiersansatz.“ Demnach muss nicht jedes einzelne Gebäude seinen CO2-Ausstoß senken, sondern ein Quartier insgesamt.

„Das heißt: Die gut gedämmten Neubauten im Wohnviertel sorgen dafür, dass die Altbauten nicht sofort saniert werden müssen, weil nicht jedes Haus einzeln betrachtet wird.“

Mit der Abstimmung im EU-Parlament sind die Pläne aber noch nicht beschlossen.

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