Däne Dan Jørgensen wird erster EU-Kommissar für die Themen Energie und Wohnraum
Die Europäische Union verstärkt ihre Anstrengungen zur
Bewältigung der Wohnungskrise. Zum ersten Mal wird ein EU-Kommissar für die
Themen Energie und Wohnraum zuständig sein. Der Däne Dan Jørgensen, der zuvor
Ministerämter in Dänemark bekleidet hat, wurde für diesen neu geschaffenen
Posten nominiert. Seine Aufgaben werden sein, einen europäischen Plan für
erschwinglichen Wohnraum zu entwickeln und die Energiekosten für Haushalte zu
senken. Damit reagiert die EU auf die in vielen Mitgliedsstaaten drängende
Wohnungsnot, die sich durch steigende Mieten, unzureichenden Neubau und den
anhaltenden Zuzug in Ballungsräume immer weiter verschärft.
Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), begrüßt die Schaffung dieses neuen Verantwortungsbereichs. Er sagt gegenüber dem Handelsblatt: „Es ist sinnvoll, die Koordinierung einem bestehenden Kommissionsmitglied zuzuordnen.“ Gleichzeitig wies Gedaschko auf die Herausforderungen hin, insbesondere auf die EU-Taxonomie, die durch ihre Komplexität ungünstige Kreditkonditionen für Gebäude mit schlechter Qualität hervorrufen könnte.
Neben der Stärkung der Wohnraumförderung steht Jørgensen vor der Herausforderung, die administrative Last in der Bauwirtschaft zu verringern. Ein weiterer, zentraler Bestandteil seiner Agenda wird die Senkung der Berichtspflichten um bis zu 25 Prozent sein, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen. Gedaschko sieht in Jørgensen die Chance, die europäische Wohnungspolitik neu auszurichten und nachhaltige Lösungen für die drängende Wohnungsnot zu finden.
Bildnachweis: iStock getty
Schlagwörter: Immobilienpolitik, Zukunft