Ein neues Stadtteilzentrum in München entsteht
Ungebremst positive Beliebtheitswerte wünscht sich bestimmt jeder manchmal. Bei der Landeshauptstadt München führt das allerdings auch zu echten Herausforderungen bei der Bereitstellung von Wohnraum.
Die öffentliche Hand alleine kann diese Mammutaufgabe kaum bewältigen. Mit viel Engagement und Herzblut schaffen auch mittelständische, lokal tief verwurzelte Bauträger neuen Wohnraum. Melanie Hammer ist Geschäftsführerin der BHB Bauträger GmbH Bayern. Das Unternehmen mit Sitz in München-Grünwald feierte vor kurzem 40-jähriges Firmenjubiläum und blickt auf eine erfolgreiche Firmenhistorie zurück. Den Erfolg erklärt Hammer, die selbst Architektin ist, so: „Wir bauen nicht nur Gebäude, sondern vor allem ein Zuhause. Wir wollen bleibende Werte schaffen. Das geht auch nur, wenn man auf Qualität achtet. Nicht nur bei Material und Technik, sondern auch schon in der Planung.“
Architektur hat viel mit Ästhetik zu tun, wie bei dem gewaltigen Projekt am Hanns-Seidel-Platz in München-Neuperlach deutlich wird. Dort entwickelt die Landeshauptstadt München gemeinsam mit der BHB Bauträger GmbH Bayern ein spannendes und wichtiges Projekt. Der Platz mitten in Neuperlach wird ein völlig neues Zentrum für den Stadtteil im Münchner Südosten bilden.
Neuperlach sollte als Entlastungsstadt in den 1960er-Jahren die Wohnungsnot lindern. Heute wohnen in Neuperlach selbst rund 55.000 Menschen, im gesamten Stadtteil Ramersdorf-Perlach über 100.000 Menschen. Große, auch international agierende Unternehmen unterhalten hier Firmensitze und schaffen Arbeitsplätze. Der Stadtteil ist jedoch an vielen Stellen architektonisch noch von der Erbauungszeit vor rund 50 Jahren geprägt. Zeit für frischen Wind.
Zeitgemäße Architektur, die verbindet
Knapp 41.000 Quadratmeter stehen als Grundfläche für die Neugestaltung in Neuperlach zur Verfügung. Darauf sollen über 85.000 Quadratmeter Geschossfläche entstehen. Das ist selbst für eine Großstadt wie München kein alltägliches Vorhaben. „Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt können wir dieses Projekt gemeinsam verwirklichen. Da gibt es viel Platz zum Träumen, die Umsetzung bedeutet eine attraktive Realität, aber auch viel Arbeit. Es ist großartig, wenn zwei Partner auf Augenhöhe dieses einmalige Projekt gemeinsam auf die Beine stellen können“, bewertet Melanie Hammer die Herausforderung. Nicht nur neuer, dringend benötigter Wohnraum wird entstehen, sondern auch ein vielfältiges Kulturangebot, ein Studentenwohnheim, sowie ein Hotel und Einzelhandel. Verbunden durch einladende Grünflächen entsteht auf diese Weise ein ganz neues Angebot für die Bürger in Neuperlach. Auch ein Markt ist bereits zweimal wöchentlich fest eingeplant. Damit erhält Neuperlach sein lange versprochenes, urbanes und durchmischtes Stadtteilzentrum.
Die BHB Bauträger GmbH Bayern wird mit Baubeginn ab 2019 knapp 30.000 Quadratmeter Geschossfläche in rund 90 Wohnungen, ein Studentenwohnheim mit 105 Einheiten, ein Hotel mit 150 Zimmern und Einzelhandelsflächen von über 13.000 Quadratmetern verwandeln. Bereits in diesem Frühjahr wird mit der Realisierung von 174 Wohneinheiten im Ostteil des Geländes begonnen. Rund 13.600 Quadratmeter Geschossfläche verteilen sich auf einen silberfarbenen und einen goldfarbenen Gebäuderiegel, die einen spannenden Blickfang bilden. Für die BHB Bauträger GmbH Bayern ist dieses Projekt ein besonderer Meilenstein, ebenso wie natürlich für Neuperlach selbst.
Die Ansprüche sind sehr hoch, denn das neue Stadtteilzentrum soll nicht nur für sich genommen attraktiv sein, sondern sich auch in die bestehende Bebauung harmonisch einfügen. Dabei ist es kein Widerspruch, dass die leichte, transparente Architektursprache der BHB-Baukörper einen spannenden Gegenpol zu den umliegenden älteren Wohngebäuden darstellt. Eine großzügige öffentliche Grünfläche schafft zusätzliche Aufenthaltsqualität und ergänzt die attraktiven Dachgärten, auf denen die künftigen Bewohner den Blick zu den Alpen und auf die Stadt in einer wunderbaren Kombination erleben können.
Ob Melanie Hammer angesichts dieser Aufgabe eigentlich Bedenken hat? „Nein“, sagt sie und lässt Tatendrang spüren. „Wir sind in den letzten 40 Jahren mit München mitgewachsen. Und ebenso wachsen wir an unseren Herausforderungen.“ Damit geht sie wieder an die Arbeit. Es gibt viel zu tun, damit Neuperlach ein neues Zentrum bekommt.
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