Mit Mieterstrom Geld verdienen: Warum sich dezentrale Energieversorgung für Wohnungsunternehmen lohnt

Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Berlin haben sie schon, in den kommenden Jahren werden immer mehr Bundesländer folgen: Die Rede ist von der PV-Pflicht bei Neu- oder Bestandsbauten. Wohnungsunternehmen können aus der Pflicht eine Tugend machen, wenn sie auf Mieterstrom setzen.

War das Thema Mieterstrom vor einigen Jahren noch kompliziert in Auf- und Umsetzung, gerade was die korrekte Abrechnung anbelangt, ist dies heute dank vereinfachter Regulatorik und spezialisierter Anbieter wie Solarize kein Hindernis mehr. Die Vorteile von Mieterstrom sind schnell zusammengefasst: Mit einer PV-Anlage kann Strom günstig produziert und zu attraktiven Konditionen an die Mieterinnen und Mieter verkauft werden. Durch die  wegfallenden Netztransportkosten und -entgelte für Lokalverbrauch sowie den Mieterstromzuschlag lassen sich mit dem Stromverkauf vom Dach gleichzeitig zusätzliche Einnahmen generieren. Und auch bei weiteren Herausforderungen wie Dekarbonisierungsvorgaben oder ESG-Anforderungen spielen PV-Anlagen eine relevante Rolle.

Für wen sich Mieterstrom rechnet

Wichtig für Wohnungsunternehmen, die ins Mieterstromgeschäft einsteigen wollen: Große Dachflächen mit einer Aussicht auf eine hohe Direktverbrauchsquote sind attraktiver als kleine Dächer. Da die Rentabilität einer PV-Anlage steigt, je mehr Strom lokal verbraucht wird, ist es darüber hinaus wichtig, dass Wohnungsunternehmen möglichst viele ihrer Mieterinnen und Mieter für die Versorgung mit Mieterstrom begeistern. Der Richtwert lautet: Mieterstrom ist ab ca. 10 teilnehmenden Wohneinheiten wirtschaftlich sinnvoll. Die Vorteile von Mieterstrom sind Mieterinnen und Mietern in der Regel schnell vermittelt. Allen voran über den attraktiven Preis:Der Tarif für Mieterstrom liegt immer mindestens 10 Prozent unter dem Grundversorgungstarif. Übrigens lohnt sich der Einstieg ins Mieterstromgeschäft auch für Wohnungsunternehmen, die bereits eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben und den Strom bisher voll einspeisen. Denn Strom der lokalen PV-Dachanlage ist grundsätzlich günstiger als Netzstrom, für den Netztransportkosten und Netzentgelte anfallen. Darum ist die lokale Nutzung von lokal produziertem PV-Strom häufig rentabler als die Kombination von Volleinspeisung und Rückkauf lokal benötigter Energie.

Wirtschaftlichkeitsrechnung Mieterstrom vs. Volleinspeisung 

Projektbeispiel: Wohnungsbau (60 kWp, 24 Teilnehmer)

ø Einnahmen p.a.VolleinspeisungMieterstrom
Lokale Stromvermarktung0 €7.770 €
Mieterstromzuschlag0 €579 €
Grundgebühren0 €2.880 €
Einspeisevergütung5.896 €1.782 €
Marge Netzstrom0 €752 €
Summe Einnahmen5.896 €13.763 €
Jahresüberschuss605 €4.331 €

Prinzipiell gibt es für Wohnungsunternehmen unterschiedliche Modelle, um ihren Mietern ein Mieterstromangebot zu ermöglichen.

Modell 1: Eigenbetrieb

Bei diesem Modell investieren Wohnungsunternehmen in die dezentrale Erzeugungsanlage (i. d. R. Photovoltaik) und betreiben diese selbst. Empfehlenswert ist die Nutzung einer Abrechnungssoftware, die Verbrauch und Erzeugung der Photovoltaikanlage misst und Bilanzierung und Abrechnung automatisiert. Eine solche Software-Lösung bietet beispielsweise das Unternehmen Solarize aus Stuttgart.

Modell 2: Dachpacht/Lieferkettenmodell

Dieses Modell eignet sich für Wohnungsunternehmen, die nicht die volle Versorgungsverantwortung übernehmen möchten. Dabei geben sie den Mieterstrom-Betrieb an einen Dienstleister oder ein Stadtwerk ab, die das Dach pachten oder den vor Ort erzeugten Strom abkaufen. Darüber hinaus gibt es noch andere Anbieter wie zum Beispiel die Energiegenossenschaft StadtWatt eG. Sie unterstützt Wohnungsbaugenossenschaften darüber hinaus bei Machbarkeitsstudien, der Anlagenkonzeption und berät zum Strom-Vermarktungsmodell. Zudem übernimmt sie Betrieb und Abrechnung, wobei wiederum die Software von Solarize zum Einsatz kommt. Für Unternehmen der Wohnungswirtschaft bedeutet das Pachtmodell geringere Einnahmen als im Selbstbetrieb, aber natürlich auch deutlich weniger Aufwand. In der Regel liegt hier der Erlös – in Abhängigkeit von der Direktverbrauchsquote – bei 10–30 € pro installiertem Kilowatt Leistung und Jahr, oder in Quadratmeter gerechnet bis zu 5 € pro Quadratmeter.

Bei beiden Modellen gilt: Selbstverständlich werden die Mieterinnen und Mieter auch dann mit Strom versorgt, wenn die Sonne nicht scheint. Produziert die eigene PV-Anlage aufgrund zu geringer Sonnenstrahlung oder nachts keinen Strom, wird der benötigte Strom aus dem Netz hinzugekauft. Für die Reststrombeschaffung ist der Betreiber der PV-Anlage zuständig. Um Bilanzierung und korrekte Abrechnung, welcher Strom wann aus welchen Quellen stammt, ob von der eigenen PV-Anlage oder aus dem Netz, kümmert sich die Software von Solarize.

Fazit

Neben der neuen Einnahmequelle bieten Mieterstrommodelle eine Reihe weiterer Vorteile. Der geringere Strompreis macht Wohnungen im Mieterstrommodell äußerst attraktiv und kann Leerstand u. U. verhindern. Hinzu kommt, dass Mieterinnen und Mieter so zum aktiven Teil der Energiewende werden, was vielen Menschen ein wichtiges Anliegen ist. Zudem profitiert das Image von Wohnungsunternehmen, wenn sie dadurch ihr ökologisches Engagement unterstreichen. Auch die Themen Dekarbonisierung, steigende ESG-Kriterien und die immer strenger werdenden Anforderungen für Fördermittel können durch eine dezentrale Energieversorgung positiv begleitet werden. All dies trägt wiederum zur Werterhaltung der Immobilien bei.  

Wer mehr erfahren will, trifft Solarize bei der EXPO REAL (Stand A3.TB54). Termine können Sie hier buchen.

Bildquelle: iStock

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