Absatz von Heizungswärmepumpen in 2022 um 53 Prozent gestiegen
In Deutschland wurden im vergangen Jahr 236.000 Heizungswärmepumpen verkauft. Laut der gemeinsamen Erhebung des Bundesverbandes Wärmepumpen (BWP) und Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stieg damit der Absatz um 53 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Der BWP fordert weiterhin eine rasche und konsequente Umsetzung der angekündigten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes sowie weitere Maßnahmen zur Entlastung des Strompreises. Das neue Gebäudeenergiegesetz gibt vor, dass jedes neue Heizsystem ab 2024 mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden muss.
„Die von der Bundesregierung bereits für das Jahr 2024 ausgegebene Zielmarke von 500.000 Geräten ist ehrgeizig, aber erreichbar“, erklärte Paul Waning, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Wärmepumpe. Die Industrie habe in einem schwierigen Umfeld mit Personal- und Lieferengpässen gezeigt, dass sie mit einer klugen Priorisierung und innovativen Lösungen auf einen massiven Nachfrageanstieg reagieren könne.
Um das Ziel von 500.000 Geräten zu erreichen, ist auch in den folgenden beiden Jahren eine ähnliche Steigerung notwendig. Dieses Wachstum ist jedoch nicht nur vom Handeln der Industrie abhängig, sondern auch von der Nachfrage der Verbraucher, erklärt Dr. Martin Sabel als Geschäftsführer des Branchenverbandes.
Der Branchenverband BWP fordert von der Bundesregierung, die angekündigte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes schnell vorzulegen, um Handwerk, Industrie und Verbrauchern Planungssicherheit zu geben. Darüber hinaus seien weitere Entlastungen bei den Strompreisen notwendig. Konkret schlägt der BWP eine Mehrwertsteuerabsenkung auf 7 Prozent und eine Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtlich zulässige Minimum von 0,1 Cent pro Kilowattstunde vor.
Luft-Wasser-Wärmepumpen dominieren weiter den Markt
Bei 205.000 der verkauften Heizungswärmepumpen handelte es sich um Luft-Wasser-Wärmepumpen, davon rund 140.000 Monoblock-Geräte (+ 68 Prozent) und 65.000 Split-Geräte (+ 49 Prozent). Der Absatz an Sole-Wasser-Wärmepumpen erhöhte sich um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 31.000. Zwar machen erdgekoppelte Anlagen mit 23.5000 verkauften Geräten den Löwenanteil aus, doch in diesem Segment fiel der Anstieg mit + 2 Prozent gering aus. Sole-Wasser-Wärmepumpen, die das Grundwasser und sonstige Wärmequellen erschließen, haben zwar mit 7.500 verkauften Geräten einen sehr geringen Marktanteil, sie verzeichneten jedoch ein Absatzplus von 84 Prozent. Noch stärker stiegen die Absatzzahlen bei den Warmwasserwärmepumpen: Mit 45.500 Geräten wurden 93 Prozent mehr verkauft als im Vorjahr.
Schlagwörter: Gebäudeenergiegesetz, Wärmepumpe, Wohnungswirtschaft