Kriselnder Mietwohnungsmarkt: Kluft zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten steigt immer weiter

Eine aktuelle Studie des Großmaklers JLL zeigt die wachsende Kluft zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten in deutschen Ballungsräumen. Besonders in Großstädten wie München und Berlin ist die Differenz erheblich und führt dazu, dass immer weniger Wohnungen auf den Markt kommen. 

In München beträgt der Unterschied zwischen Bestands- und Neuvertragsmieten im Durchschnitt 8,03 Euro pro Quadratmeter, in Berlin liegt er bei 7,47 Euro. Diese Diskrepanz führt einerseits dazu, dass die Wohnungsangebote in diesen Städten weiter sinken, was die Situation für Wohnungssuchende noch schwieriger macht. Anderseits vermeiden viele Mieter Umzüge, weil die Mieten für neue Verträge deutlich höher wären.Auch die geringe Fluktuation auf dem Mietmarkt verschärft die Ineffizienz in den großen Ballungsräumen. „Angebot und Nachfrage finden in den Wohnungsmärkten der Metropolen unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht mehr zueinander. Diese Ineffizienz verschärft sich zusehends und führt zu einer Negativspirale“, so Dr. Sören Gröbel, Director of Living Research Germany bei JLL.

In Städten mit einer hohen Mietpreisdifferenz ist zudem das Angebot an inserierten Mietwohnungen deutlich geringer, wie die JLL-Studie zeigt. In Berlin waren im ersten Halbjahr 2024 nur 2,3 Prozent der Mietwohnungen online verfügbar, in München lag die Quote bei 3,7 Prozent. Im Vergleich dazu verzeichnen Städte wie Dresden und Essen mit einer geringeren Mietpreisdifferenz deutlich höhere Fluktuationsraten, was das Angebot und die Nachfrage effizienter in Einklang bringt.


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