„Der Sanierungsdruck nimmt immer weiter zu!“

In unserer Interview-Reihe „Im Fokus“ verraten Expertinnen und Experten der Wohnungswirtschaft, was die Branche wirklich bewegt. In dieser Ausgabe berichtet Sylvie Ries, Leiterin Unternehmensentwicklung der BRUNATA-METRONA GmbH & Co. KG, warum ein ressourcenschonender und klimafreundlicher Betrieb von Gebäuden in der heutigen Zeit des Wandels unerlässlich ist.

iwm-aktuell: Liebe Frau Ries, bei METRONA haben Sie sich auf die Fahne geschrieben, Gebäude zukunftssicher zu machen. Was ist darunter zu verstehen?

Gebäude verursachen gut ein Drittel der Treibhausgasemissionen in Deutschland, wobei der größte Anteil auf die Wärmeversorgung entfällt. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 treibhausgasneutral zu werden, während die EU dieses Ziel bis 2050 erreichen will. Damit einhergehend steigen die gesetzlichen Anforderungen kontinuierlich, und der Sanierungsdruck nimmt zu. Gleichzeitig entstehen finanziell attraktive Versorgungskonzepte, wie zum Beispiel die lokale Stromerzeugung durch Solaranlagen. Dies bringt sowohl neue Möglichkeiten als auch Pflichten für unsere Kunden mit sich. Die Immobilienwirtschaft befindet sich also in einem umfassenden Transformationsprozess, und wir von METRONA möchten dabei unterstützen, diesen Wandel erfolgreich zu meistern.

Wie können Sie als Messdienstleister dabei unterstützen?

Als Messdienstleister sehen wir uns als Partner, der den ressourcenschonenden und klimafreundlichen Betrieb von Gebäuden ermöglicht. Die verbrauchsabhängige Abrechnung von Energiekosten und die daraus resultierende Energieeinsparung ist seit 70 Jahren unser Kerngeschäft und unsere DNA.

Zudem haben wir in den letzten Jahren unser Portfolio deutlich ausgebaut und bieten weitere Services an, die den energieeffizienten Immobilienbetrieb aktiv unterstützen. Unser Fokus liegt auf geringinvestiven, smarten technischen Lösungen, die für unsere Kunden einen deutlichen Mehrwert schaffen. Die Grundlage eines effizienten Gebäudebetriebs ist das Prinzip “Messen – Monitoren – Managen”. Dies bedeutet, mit einer digitalen Geräteinfrastruktur eine Datenbasis zu schaffen und diese Daten anschließend zu analysieren und zu bewerten. Darauf aufbauend können unsere Kunden nachhaltige Optimierungen ableiten.

Warum sollte ein Eigentümer/Verwalter die Verbräuche seines Gebäudebestands systematisch analysieren?

Rund 42 Prozent der Wohnimmobilien in Deutschland befinden sich in den Energieeffizienzklassen E bis H. Diese Gebäude weisen ein hohes Potenzial zur Effizienzsteigerung auf. Zudem ist der Wertverlust ein kritischer Faktor: Immobilien in den Klassen F bis H verlieren innerhalb von zwei Jahren bis zu 13,8 Prozent ihres Marktwerts. Hier könnte man andenken, sich rechtzeitig von den sogenannten „stranded assets“ zu trennen. Bloß—dazu muss man sie erstmal kennen. Hinzu kommen steigende CO2-Kosten, die die Betriebskosten und damit die Bewohner belasten. Eine systematische Analyse der Verbrauchsdaten ermöglicht es, passgenaue und kosteneffiziente Maßnahmen auszuwählen und zu priorisieren, um so den Immobilienwert zu erhalten oder zu steigern.

Wie komme ich als Eigentümer an die relevanten Daten?

Als Kunde von METRONA steht Ihnen im Online-Portal der Energiemonitor zur Verfügung. Mit diesem Tool erhalten Sie auf Knopfdruck aussagekräftige Auswertungen auf Gebäude- sowie auf Portfolio-Ebene. Es ermöglicht eine schnelle energetische Erstbewertung und eine unmittelbare Beurteilung des Sanierungspotenzials Ihrer Gebäude. Zudem können Sie damit den Erfolg bereits durchgeführter Maßnahmen überwachen und wichtige Kennzahlen für Nachhaltigkeitsberichte abrufen. Unser Energiemonitor erfordert keine zusätzliche manuelle Erfassung von Daten, da die Daten aus der Heizkostenabrechnung bereits vorhanden sind und sich mit jeder neuen Abrechnung automatisch aktualisieren. Eigentümer und Verwalter erhalten eine fundierte Entscheidungsgrundlage, um gezielte Maßnahmen zur Effizienzsteigerung umzusetzen und langfristig Kosten zu senken sowie den Wert ihrer Immobilien zu sichern.

Bildquelle: BRUNATA-METRONA GmbH & Co. KG

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