Fachtagung für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Der traditionelle BFW-Bauträgertag ist in diesem Jahr am 21. September im Hotel Mercure in Eschborn erfolgreich über die Bühne gegangen. Bauträger, Projektentwickler, Planer und Bestandshalter waren zahlreich erschienen und nutzten die besondere Gelegenheit zu fachlicher Fortbildung und zum Austausch mit Kollegen und Referenten. Eröffnet wurde die Fachtagung von Gerald Lipka, Geschäftsführer, und Sonja Steffen, Vorstandsvorsitzende des BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland.
In seinen Begrüßungsworten verwies Lipka darauf, dass sich gerade in der Metropolregion Rhein-Main die Suche nach Grundstücken immer schwieriger gestaltet, da diese Region auch weiterhin von einem großen Zuzug geprägt sein wird. „Um Grundstücke von Kommunen erwerben zu können, wird in Konzeptvergaben und städtebaulichen Verträgen immer häufiger auch von privaten Investoren eine höhere Quote sozial geförderter Wohnungen in den Neubauvorhaben gefordert“, erläuterte Lipka. „Während die bestandshaltenden Unternehmen, insbesondere kommunale Unternehmen in Hessen, für die Errichtung sozial geförderter Wohnungen staatliche Fördermittel beanspruchen können, ist den privaten Investoren ein Zugriff auf die hessische Mietwohnraumförderung beim Bau von Eigentumswohnungen bislang nicht möglich“, so Lipka. Da private Bauträger den Anteil sozial geförderter Wohnungen intern quersubventionieren müssen, werden die übrigen Wohnungen weiter verteuert.
Durch fehlende Fördermittel für private Bauträgerprojekte wird in Hessen der Wettbewerb um Grundstücke erschwert. „Dass es auch anders geht, zeigt der Blick ins Nachbarland Rheinland-Pfalz“, verdeutlichte der BFW-Geschäftsführer auf dem Bauträgertag. „Dort werden seit dem Jahr 2016 auch Fördermittel beim Bau von Eigentumswohnungen vergeben, wenn einzelne Eigentumswohnungen in einem Bauvorhaben der sozialen Bindung unterworfen werden. Die Wohnung wird durch den Einsatz staatlicher Mittel quasi verbilligt. Der Bauträger seinerseits muss praktisch keine Quersubventionierung mehr vornehmen und kann diese sozial gebundenen Wohnungen marktgerecht verwerten.“
Damit erreicht die Wohnbauförderung in Rheinland-Pfalz die beim Wohnungsneubau stärkste Gruppe der privaten Investoren. „Wenn Städte und Gemeinden in Hessen auch von privaten Investoren die Errichtung von teilweise bis zu 30 Prozent sozial geförderten Wohnungsbaus fordern, muss man dieser wichtigen Gruppe von Investoren schon aus Gründen der Wettbewerbsgerechtigkeit auch den Zugang zu staatlichen Fördermitteln ermöglichen“, so das Resümee von Lipkas Eröffnungsrede.
Fotonachweis: BFW Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland