Digitalisierung entscheidend für Klimaschutz
Jan-Christoph Maiwaldt, CEO der noventic group, fordert technologieoffenen Wettbewerb der Ideen: Klimaintelligente Steuerung von Gebäuden kann Wohnungswirtschaft und Mieter entlasten.
Die von der Deutschen Energieagentur (dena) vorgelegte Leitstudie „Integrierte Energiewende“ ist eine klare Aufforderung neue Technologien zum Erreichen der Klimaschutzziele besser als bisher einzusetzen, so die Einschätzung von Jan-Christoph Maiwaldt, CEO der noventic group: „Wir müssen jetzt entschlossen vorangehen, sonst wird der Umbau zur klimaneutralen Volkswirtschaft am Ende sehr kostspielig“, sagt Maiwaldt. „Dabei müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung genutzt werden, um entscheidende Hebel anzusetzen.“ Die politisch Verantwortlichen fordert Maiwaldt auf, Voraussetzungen für einen Wettbewerb der Ideen und Konzepte zu schaffen, um die optimalen Lösungen für effizienten Klimaschutz zu finden sowie Wohnungswirtschaft und Mieter nicht noch stärker zu belasten: „Dazu muss die Politik einen Ordnungsrahmen vorgeben, der ebenso Sicherheit für Investoren bietet, wie Freiheiten für Entwickler und Unternehmer.“
Ziel der dena-Leitstudie ist es, in einem branchenübergreifenden Dialog Handlungsempfehlungen zu entwickeln, um bis 2050 ein Energiesystem in Deutschland zu schaffen, das kaum noch CO2 ausstößt. Die Leitstudie beschreibt Transformationspfade zum Umbau des Energiesystems, mit denen die Ziele des Klimaschutzplans bis 2050 erreicht werden können. Mehr als 50 Verbände und Unternehmen – darunter die noventic group – haben daran mitgewirkt. Die Leitstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die bisherigen Energieeffizienzsteigerungen in Deutschland hinter den Zielwerten zurückbleiben. Dabei lägen die technischen Potenziale für Energieeffizienz durch technischen Fortschritt und Digitalisierung bereits heute bei deutlich über 50 Prozent des Energieverbrauchs. Wenn nur die aus einzelwirtschaftlicher Perspektive bereits heute hochrentablen Potenziale erschlossen würden, könnte der Energieverbrauch hierzulande um bis zu 20 Prozent sinken.
„Die dena-Leitstudie bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass möglichst viel Freiheit bei der technischen Ausgestaltung die Transformation beschleunigt und unnötige Kosten vermeidet“, sagte Maiwaldt. Die klimaintelligente Steuerung – auch auf Basis bestehender Infrastrukturen im Gebäude – erfordere meist deutlich niedrigere Investitionen als etwa die Gebäudedämmung.
Angesichts eines wachsenden Kostendrucks sei entscheidend, dass mit dem finanziellen Einsatz für mehr Klimaschutz die maximale CO2-Ersparnis erreicht werde, so der CEO der noventic group. Allerdings seien bei der Umlage der Kosten für eine klimaintelligente Steuerung bislang enge Grenzen gesetzt. „Das ist falsch verstandener Mieterschutz und hilft den Betroffenen tatsächlich nicht“, sagte Maiwaldt. Die höheren Betriebskosten der Steuerung könnten durch Energieeffizienzgewinne mehr als wettgemacht werden – die Mieter würden so entlastet: „Auch um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist die Politik dringend gefordert, die gesetzlichen Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln.“
Bildnachweis: noventic group
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