Ideenaustausch am bayerischen Jahresempfang
Der diesjährige Redner beim Jahresempfang des BFW Bayern Christoph Burkhard – Futurist, Innovationspsychologe & Strategieberater – regte gemäß dem Motto „Don`t be a robot“ die Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum Ideenaustausch an. In seinem Vortrag „Was kommt, was bleibt, was geht? – Die Immobilienwirtschaft von außen betrachtet“ blickte er aus einer neuen Perspektive auf die Immobilienwirtschaft.
Burkhard rückte vor allem seine Annahme, dass Fortschritt als evolutionärer Prozess zu verstehen sei, ins Blickfeld. Denn nach Aussage Burkhards werden die Ideen überleben, die sich am besten dem Fortschritt anpassen: „Innovatoren suchen nach der bestmöglichen, nicht nach der erstbesten Lösung“. Der Erfolg der Ideen liegt in der Summe individueller Beurteilungen und nicht in einzelnen Expertenmeinungen. Entscheidend sei daher gegenseitiger Austausch und gemeinsames Arbeiten, das auf gegenseitiger Unterstützung beruht. Da die Technologie sich immer mehr den Menschen anpasst, wird es umso wichtiger selbst zum Gestalter der Zukunft und zum Ideenanreger zu werden. Dazu sei es laut Burkhard notwendig, sein eigenes Denken zu ändern: „Wenn wir beginnen uns das Unvorstellbare vorzustellen, können wir unsere Zukunft gestalten.“
Zukunft gestalten – das tue der BFW Bayern, so Präsident Andreas Eisele. Doch sei dies nicht immer so einfach. Beispielsweise wenn man mehr Wohnraum schaffen soll.„Wir brauchen klarere Strukturen seitens der Kommunen, denn oft ist von der Stadt nicht eindeutig definiert, wo dichter gebaut werden kann und wo nicht“, sagte Eisele. Im Gegensatz zur Planungsunsicherheit bei der Stadtentwicklung sei eine Bürokratisierung im Bereich Klimaschutz zu erkennen. Die Fesseln des Ordnungsrechts und die permanenten Novellen des Energieeinsparrechts sind laut dem Präsidenten ein Innovationshemmnis. „Denn Innovationen kann man nicht verordnen, man muss ihnen Gestaltungsraum geben“, so Eisele. Diesem Bürokratiewahn folgt auch die Energiepolitik: Seit dem Jahr 2000 ist die EnEV sechs Mal verschärft worden. Im selben Zeitraum verteuerten sich die Kosten für den technischen Ausbau, der überwiegend auf der EnEV und dem EEWärmeG basiert, um 132 Prozent. Die Hoffnung auf eine Besserung basiert nun in der bevorstehenden Regierungsbildung. Beim anschließenden Fünf-Gänge-Menü mit Weinbegleitung, bei der Verkostung der handgemachten Zigarren und bei Live-Musik von dem Duo LadyBird mit Schlagzeug und Saxophon, tauschten sich die Gäste über das vergangene Jahr und die Anregungen des Tages aus und ließen den Abend im festlichen Rahmen ausklingen.
Fotonachweis: BFW Bayern
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