Bayerischer Immobilienkongress 2018

Der Bayerische Immobilienkongress 2018 und die erste Bayerische Immobiliennacht haben mehr als 300 Besucher in die Alte Kongresshalle nach München gelockt. In zwei Panels warf man aus den verschiedensten Bereichen der Immobilienwirtschaft einen aktuellen Blick auf die Herausforderungen der Branche.

So standen unter anderem innovative Projektentwicklungen in Bayern im Fokus: Die Beispiele kamen aus München, Nürnberg und Landsberg am Lech. In einer Diskussion der Bauträger dieser Projekte fand man schnell zu der Position, die auch durch eine parallele digitale Publikumsumfrage bestätigt wurde: Es brauche weniger kostensteigernde Auflagen und Vorschriften sowie schnellere Verfahren. Gleichzeitig sei die Einführung des sogenannten Urbanen Gebiets sinnvoll gewesen, aber wirkungsvoll werde die Maßnahme erst nach einer Änderung der TA Lärm.

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Bayern wird nicht zur Betonwüste

Trotz des übergreifenden diesjährigen Mottos „Entwickeln, Bauen und Erhalten“ stellte der Präsident des BFW Bayern, Andreas Eisele, fest: „Auch in 50 Jahren wird Bayern ein Flächenland sein und keine Betonwüste.“ Das Volksbegehren der Grünen zur Reduzierung der Flächennutzung für Wohn- und Gewerbezwecke fordert einen täglichen Flächenverbrauch von fünf Hektar. „Mit Bildern von zubetonierten Flächen, Schlagwörtern und politischem Framing mit den Worten Bagger und Beton wird versucht, Schlagzeilen und Bilder zu erzeugen, die den Menschen Angst machen sollen“, so Eisele.

Auch die Bayerische Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, Ilse Aigner, sprach aufgrund der Aktualität das Thema Flächenversiegelung an: „Es ist meine feste Überzeugung, dass wir die kommunale Planungshoheit nicht antasten dürfen. Natürlich müssen wir verantwortungsvoll mit unseren Flächen umgehen. Aber Verbote sind für mich nicht der richtige Weg“, so die Ministerin. Mit ihrem Ministerium nehme sie sich viel vor: „Es ist ein neuer Anspruch, mit dem wir hier an den Start gehen: Wir wollen Schritt halten mit dem Wachstum von Bevölkerung und Wirtschaft, und zwar im Verkehr, aber vor allem auch auf dem Wohnungsmarkt“, machte Aigner deutlich.

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Politische Meinungen

Traditionell waren Vertreter der verschiedenen Parteien aller politischen Ebenen zu Gast beim Kongress. Die politische Podiumsdiskussion bestritten dieses Mal aufgrund der nahen Landtagswahl verschiedene Kandidaten der Parteien. Auch die Linke schickte zum ersten Mal eine Vertreterin zum Kongress. Renate Cullmann kritisierte die Wohnungsbaupolitik scharf: Für Normalverdiener und junge Familien seien die aktuellen Mietpreise viel zu überteuert, die aktuellen Mietpreise könne man kaum noch stemmen. „Mit dem Baukindergeld kann man sich höchstens ein Gästeklo leisten“, so Cullmann.

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Auch der Landtagskandidat Sebastian Körber (FDP) kritisierte die vergangene und aktuelle Politik. Er fordert, alles dafür zu tun, um Baukosten zu senken und Baugenehmigungsverfahren zu beschleunigen. Prof. Dr. Michael Piazolo (Freie Wähler), sprach sich wie Körber gegen ein „hin und her schieben von Vorschriften“ aus. Laut Eberhard Rotter (CSU) will die CSU den Wohnungsbau mit einem umfangreichen Maßnahmenpaket ankurbeln. Hierzu zählen die Gründung einer bayerischen Wohnungsbaugesellschaft, bayerisches Baukindergeld, eine bayerische Eigenheimzulage und die Förderung der Dorferneuerung. Mehr Investitionen in den Wohnungsbau befürwortet auch Jürgen Mistol (Bündnis 90/Die Grünen). Die Investitionen sollen aber in den öffentlichen Wohnungsbau gehen.

Wohnen auf dem Supermarkt

Die Markttrends in der Immobilienwirtschaft wurden auch im letzten Panel „Zukunftsperspektiven für die Immobilienwirtschaft“ von Marek Franz von der Lidl Dienstleistungs GmbH & Co. KG, Guido Radlspeck von der Jones Lang Lasalle GmbH sowie Gustav Kirschner von der Bayern LB aufgegriffen. Franz stellte in seinem Vortrag den neuen Trend der gemischten Nutzung von Gebäuden vor. An einem Hamburger Projekt im Stadtteil St. Pauli zeigte er, wie die gemischte Nutzung aus Hotel und Lidl-Filiale in einem Gebäude funktionieren kann und welche Vorteile dies bietet.

In der abschließenden Diskussionsrunde diskutierten Franz, Radlspeck, Kirschner sowie Prof. Dr. Günter Vornholz von der EBZ Business School über Lösungsansätze für mehr Wohnraum sowie mehr Gewerbe. Laut Prof. Vornholz ist hierbei eine Regulierung von Baukosten notwendig, denn die Wohnungspreise in München sind in den vergangenen Jahren um insgesamt 250 Prozent gestiegen. Der Grund dafür seien nicht ausschließlich die hohen Baukosten: „Die Grundstückspreise sind der Hauptfaktor“, so Radlspeck.

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Bildnachweis: BFW Bayern

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