Münchener Immobilien Messe
Auf der diesjährigen Münchener Immobilien Messe (MIM), die vom 16. bis 18. März 2018 in der Kleinen Olympiahalle stattfand, war die Wohnraumknappheit der Landeshauptstadt München ein zentrales Thema im Fachforum des BFW Bayern. Vier Vertreter der gewählten Parteien im bayerischen Landtag, nahmen hierzu bei der Diskussionsrunde Stellung: Landtagsabgeordneter Florian Ritter (SPD), Münchens zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU), Stadtrat Josef Monatzeder (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Landtagsabgeordneter Michael Piazolo (Freie Wähler).
Der SPD-Landtagsabgeordnete Ritter sieht die größte Notwendigkeit in der Schaffung neuen Wohnraums für Menschen mit geringem und mittlerem Einkommen. Nach seiner Auffassung müsse der Freistaat den seit Jahrzehnten stark rückläufigen sozialen Wohnungsbau wieder ankurbeln. Wichtig seien Maßnahmen, wie Grundstücke zu Sonderkonditionen oder in Erbpacht zu Verfügung zu stellen. Josef Schmid hingegen plädiere für das Vorgehen seiner Partei, jährlich 8500 Wohnungen für die Stadt München zu errichten. Die CSU startete hierzu ein Wohnbauprogramm mit einer Investition von 870 Millionen Euro, um den Neubau anzukurbeln. Des Weiteren führte Schmid an, dass Münchener Umland mehr einzubinden, um das überlastete städtische Ballungsgebiet zu entlasten. Hierzu sei es aber dringend notwendig, die umliegenden Gemeinden an München besser anzubinden, so Schmid.
Für die engere Zusammenarbeit zwischen Stadt und Land setzt sich auch Piazolo ein. Ihm sei es jedoch wichtig, dass die Schaffung von neuem Wohnraum nicht auf Kosten der bestehenden Grünflächen geschehen darf. Der im Stadtrat vertretene Monatzeder erkenne vor allem in der Aufstockung und Verdichtung des Wohngebiets die Lösung zum Schutz der Grünflächen. Außerdem sei die Verschärfung einer Mietpreisbremse zum Erhalt von günstigen Wohnungen eine sinnvolle Maßnahme, so Monatzeder.
Währenddessen plant der neue Ministerpräsident Markus Söder die Gründung einer neuen Wohnungsbaugesellschaft namens „Bayernheim“. Ziel ist der Bau von Unterkünften für die Mittelschicht, wie z.B. für Menschen in Pflegeberufen. Vor allem dem Fraktionsvorsitzenden der Freie Wähler Hubert Aiwanger sieht die Regierung hiermit auf dem Holzweg. „Die geplante staatliche Wohnungsbaugesellschaft ist zu bürokratisch und teuer“, so Aiwanger. Besser wäre es laut Aiwanger die privaten Hausbauer zu unterstützen. Dem Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wiederum gehen diese Pläne nicht weit genug. „2000 Wohnungen bis 2020 sind keine spürbare Entlastung für den angespannten Wohnungsmarkt in München“, so Reiter.
Nicht ohne Grund übte im Anschluss an die Diskussionsrunde Helmut Thiele vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte in seinem Vortrag scharfe Kritik am Münchener Immobilienmarkt: „Das Angebot sei zu knapp und die Preise für Wohnraum viel zu hoch“. Auch der ehemalige bayerische Innen-, Bau- und Verkehrsminister Joachim Herrmann betonte bei seiner Eröffnungsrede auf der Messe: „Wer Standards immer weiter anzieht, darf sich nicht wundern, wenn es sich irgendwann nicht mehr rentiert, Neues zu schaffen.“ Die neue Staatsministerin für Wohnen, Bau und Verkehr, Ilse Aigner, setzt an dieser Position nahtlos fort und lobt die hohen Erteilungen für Baugenehmigungen und Abschlüsse für Genehmigungsfreistellungsverfahren im 1. Quartal 2018 in Bayern.
Bildnachweis: BFW Bayern
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