Zukunftsfähige Technik, wirtschaftlich eingesetzt

Unter dem Titel „Komfortlösungen im Geschosswohungsbau“ hatte der BFW Baden-Württemberg am 9. Dezember 2015 zu einer Fachveranstaltung in das Haus der Wirtschaft in Stuttgart eingeladen. Vertreter der Mitgliedsunternehmen erhielten bei der Tagung Einblicke in den aktuellen Stand der Technik, ohne jedoch die Wirtschaftlichkeit außer Acht zu lassen.

„Wir möchten Anregungen für die Praxis liefern, wie die von Kundenseite geforderten Wünsche erfüllt, aber dennoch zu wirtschaftlichen Bedingungen umgesetzt werden können“, betonte Gerald Lipka, Landesgeschäftsführer des BFW Baden-Württemberg, in seinem Grußwort. Die Fachveranstaltungen lieferte dazu zahlreiche Anregungen – angefangen mit der Tiefgarage, über Trittschall-Lösungen im Wohnraum, der unumgänglichen Wohnraumbelüftung bei Erfüllung der verschärften Energieeinsparverordnung bis hin zu den Fensterkonzepten. „Gerade für das Dachgeschoss werden unsere Referenten zukunftsfähige Lösungen aufzeigen, mit denen unsere Mitgliedsunternehmen am Markt dem Wettbewerb die notwendige Nasenlänge voraus sein können“, zeigte sich Lipka überzeugt.

Als erster Redner betrat Frank Gerst, Geschäftsführer der Drytech Abdichtungstechnik GmbH, das Podium. Die Unternehmensgruppe hat sich auf die vorbeugende Bauwerksabdichtung nach dem Bauprinzip der Weißen Wanne und die sanierende Abdichtung im Injektionsverfahren spezialisiert. „Während bei einer herkömmlichen Weißen Wanne eine ausreichende Dichtigkeit nur um den Preis einer maximalen Zulagebewehrung möglich ist, werden bei unserem System Sollrisse vorgeplant, womit die Gefahr einer späteren, unkontrollierten Rissbildung weitestgehend ausgeschlossen werden kann“, erläuterte Gerst. Weil sich bei der Drytech-Lösung sämtliche Systemelemente im Betonkörper selbst befinden, werde die Abdichtung optimal geschützt. „Außerdem leistet der geringere Einsatz von Bewehrungsstahl einen Beitrag zum verantwortungsbewussten Umgang mit natürlichen Ressorcen, was letztlich auch zu einer Kostenersparnis führt“, so Gerst weiter.

Anschließend widmete sich Roland Stransky von der Business Unit der Kermi GmbH den technischen Regeln und rechtlichen Anforderungen an den Trittschall im Geschosswohnungsbau. Laut derzeitiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs zum Schallschutz müssten Bauträger zukünftig genau überlegen, welchen Schallschutz sie in ihrer Immobilie anbieten. „Denn danach sind die Anforderungen der DIN 4109 zumindest im Wohnungsbau mit üblichem Qualitäts- und Komfortstandard nicht mehr ausreichend“, so Stransky. In Modernisierung und Neubau sollten Bauträger daher von Anfang an höhere Anforderungen an die Trittschalldämmung einplanen. „Diese neuen, stetig wachsenden Anforderungen an den Schallschutz verändern auch die Vorgehensweise in Sachen Fußbodenaufbau – hier sind anspruchsvollere Materialien und Systeme gefragt. Zudem fordern problematische Untergründe, Aufbauhöhen sowie neue Dämmanforderungen neue Ideen in der Produktentwicklung“, betonte der Experte. Eine Lösung, die allen Anforderungen nach DIN 4109 an den Schallschutz gerecht werde, biete beispielsweise das Flächentemperiersystem x-net C12 Tackersystem von Kermi, das den auf die unteren Räume übertragene Schall auf ein Minimum reduziere. Strasky: „Damit sparen sich Hauseigentümer neben potenziellem Ärger mit den Mietern auch unnötig anfallende Kosten im Nachhinein.“

Über kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung informierte danach Heinrich Brosche, Key Account Wohnungswirtschaft bei der Pluggit GmbH, bevor Stefan Riedlinger, Key Account Manager Baden-Württemberg der Roto Dach- und Solartechnologie GmbH, zum Abschluss aufzeigte, wie mit einem richtigen Dachflächen-Fensterkonzept ein echter Mehrwert geschaffen werden kann.

Fotonachweis: BFW Baden-Württemberg